Die Rentenlücke – Warum die Rente nicht mehr sicher ist und was du tun kannst
„Die Rente ist sicher.“
Dieses berühmte Zitat stammt von Norbert Blüm, dem ehemaligen Bundesarbeitsminister. Doch heute, Jahrzehnte später, stellt sich die Frage: Gilt das noch?
Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit der Rentenlücke, also der Differenz zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der tatsächlich ausgezahlten Rente. Ich habe mir den Spaß gemacht, meine zukünftige Rente zu berechnen – und der Spaß war schnell vorbei.
Was genau ist die Rentenlücke?
Die Rentenlücke beschreibt die Differenz zwischen dem Einkommen, das man vor der Rente hatte, und dem, was man tatsächlich im Ruhestand ausgezahlt bekommt. In Deutschland basiert die Altersvorsorge traditionell auf einem Drei-Säulen-Modell:
- Gesetzliche Rente (Pflichtversicherung für Arbeitnehmer)
- Betriebliche Altersvorsorge (Zuschüsse vom Arbeitgeber)
- Private Vorsorge (z. B. Riester-Rente, ETFs, Immobilien)
Doch selbst mit allen drei Säulen erleben viele Rentner eine böse Überraschung.
Warum?
- Das Rentenniveau sinkt: 2000 lag es noch bei 53 %, heute sind es nur noch ca. 48 %.
- Der demografische Wandel verschärft die Lage: Immer weniger Beitragszahler finanzieren immer mehr Rentner.
- Inflation und steigende Lebenshaltungskosten verringern die Kaufkraft der Renten.
- Viele private Altersvorsorge-Modelle bringen zu wenig Rendite oder werden durch Steuern und Abgaben geschmälert.
Meine persönliche Rentenberechnung – Die bittere Wahrheit
Ich wollte es genau wissen und habe meine zu erwartende Rente berechnet. Das Ergebnis war ernüchternd:
🔹 Selbst mit privater Altersvorsorge reicht die Rente nicht aus, um meinen Lebensstandard zu halten.
🔹 Die Inflation ist nicht einmal berücksichtigt. Dies bedeutet eine weitere Reduzierung die noch dazu berechnet werden müsste.
🔹 Ob normal oder gut verdienender Arbeitnehmer, so gut wie jeder ist betroffen, wenn man nicht rechtzeitig vorsorgt oder andere finanzielle Quellen hat.
Das große Problem:
Wer sich nur auf die gesetzliche Rente verlässt und es unterschätzt, wie viel man im Alter tatsächlich vom Staat bekommt und was man benötigen, kann verhehrende Folgen haben.
Fakten zur aktuellen Rentensituation in Deutschland
Um das Problem greifbarer zu machen, hier einige Zahlen:
- 21 Millionen Rentner gibt es aktuell in Deutschland.
- Nur etwa 50 Menschen erhalten eine gesetzliche Rente von über 3.000 EUR.
- Die Durchschnittsrente beträgt 1.500 EUR im Westen und 1.400 EUR im Osten.
- Experten empfehlen 70–80 % des letzten Nettoeinkommens als Altersversorgung.
Diese Zahlen verdeutlichen: Ohne private Vorsorge wird es für viele Rentner finanziell eng.
Was kannst du tun, um deine Rente aufzubessern?
Die gute Nachricht:
Es gibt Möglichkeiten, um die Rentenlücke zu schließen. Hier sind einige Ansätze:
1️⃣ Frühzeitig mit privater Vorsorge beginnen
Je früher du beginnst, desto mehr kannst du durch den Zinseszinseffekt profitieren.
2️⃣ In Aktien & ETFs investieren
Die Börse bietet langfristig hohe Renditen. Besonders breit gestreute ETFs, z. B. auf den MSCI World etc., sind für viele eine gute Wahl.
3️⃣ Betriebliche Altersvorsorge nutzen
Viele Arbeitgeber bieten Zuschüsse – verschenke dieses Geld nicht!
4️⃣ Zusätzliche Einkommensquellen aufbauen
Ob Nebenjob, Immobilie oder Online-Business – ein zweites Standbein kann im Alter sehr wertvoll sein.
5️⃣ Lebenshaltungskosten im Auge behalten
Bewusstes Sparen und Investieren sorgt für eine bessere finanzielle Zukunft.
Fazit – Handeln statt Hoffen!
Die gesetzliche Rente allein reicht für die meisten nicht aus. Wer nicht aktiv vorsorgt, riskiert Altersarmut. Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig mit Alternativen auseinanderzusetzen.
Hast du schon deine Rentenlücke berechnet?
Lass es mich wissen – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!